Gestern konnte ich zum ersten Mal den Mainpost Mainfranken
Triathlon in Kitzingen gewinnen. Als Top Favorit gestartet machte mir Henry
Beck das Leben ganz schön schwer! Doch von vorne....
Kitzingen ist für mich mittlerweile so eine Art Heimspiel,
zumal dort eigentlich immer die ganze Würzburger Mannschaft am Start ist, und
auch sehr viele bekannte Gesichter aus Nürnberg da sind. Und Heimspiele sind
immer etwas ganz besonderes, 2009 bin ich bei der ersten Auflage dort gestartet
und schaffte es völlig überraschend auf das Podest. Seither will ich dieses
Rennen gewinnen. Im Jahr drauf reichte es zum vierten Platz. 2011 und 2012
musste ich auf einen Start verzichten und 2013 wurde ich wieder Zweiter. Da
heuer eigentlich alles klappt und ich schon vorher als sicher Sieger fest stand
(allgemeine Meinung ) erwartete JEDER einen Sieg von mir. Und manchmal ist das
gar nicht so leicht!
Das Schwimmen lief wie erwartet. Ganz vorne Weg ist Lukasz
Wojt geschwommen, er nahm bereits bei Olympia im Schwimmen teil und war genau in seinem Element. Ich
selber konnte mich an die Fersen der Würzburger Schwimm Trainerin heften und so
viel Kraft sparen. Und entstieg dem Main als zweiter oder dritter. Kurz nach
dem Wechsel aufs Rad wurde ich von Henry Beck überholt. Völlig überraschend
konnte ich sein Tempo im flachen nicht mitgehen. Jedes „shut up Legs“ à la Jens
Voigt half nichts. Ich konnte die Kurbel nicht wie gewohnt kreiseln lassen und
fing an zu verkrampfen. Henry wie auch Lukas waren aber nach wie vor in Sicht
weite. Am langen Anstieg gegen Ende der Radstrecke kam ich wieder sehr nahe an
die Beiden, verlor aber auf der langen Abfahrt wieder an Boden. Am Ausgang der
zweiten Wechselzone stand meinen Schatz und gab mir den Rückstand durch „35
Sekunden“. Durchaus machbar, und die Taktik war so schnell wie möglich
versuchen den Rückstand zuzulaufen. Auch Harakiri Taktik genannt. Bei Lauf
Kilometer 1 auf der laaaangen Geraden sah ich das Führungsfahrrad. Mein Zeil.
Die Müdigkeit vom Radfahren schien wie weggeblasen zu sein. Die Angriffslust
war zurück. Und Jäger spielen ist immer einfacher als Hase zu sein. Und ich knabberte so Meter um Meter meines
Rückstandes ab. Bei KM 5 war es soweit. Ich war wieder da wo ich am liebsten
bin. Ganz vorne. Henry leistete erbitterten Widerstand. Erst einige Kilometer
später konnte ich ihn ganz langsam aber doch stetig distanzieren. Musste aber
bis zur Ziel Linie bis auf Anschlag laufen und richtig tief gehen.
Völlig fertig und ausgepowert konnte ich endlich meinen
ersten Sieg in Kitzingen feiern. So knappe Siege sind immer die schönsten.
Zwischenzeitlich hab ich daran fast nicht mehr geglaubt. Das Schöne am
Triathlon ist, dass wenn es in einer Disziplin mal nicht so läuft man immer
noch zwei andere hat. Und was man bei Heimrennen sicher auch nicht vergessen
darf sind die vielen eigenen Fans. Hiermit bedanke ich mich bei allen die mich
angefeuert haben. Ganz besonders bei meinem wichtigsten Fan, der gestern von Chauffeur, über Zeitdurchsager, Radauschecker,
bis zu Taschenträger einfach der beste
Support war, den Man(n) sich wünschen kann. Außerdem an allen Würzburger Team
Mitgliedern die immer wieder Tobi Tobi gerufen haben. An den Postis die nach
ihrem eigenen Rennen mich noch gepusht haben, an Schwerddi der mich wie immer
mit besten Material ausgestattet hat. Ebenso wie Jan der als Team Laufstil
Kapitano auch noch selber mitgerannt ist und an alle meine Trainingspartner,
ohne euch würde es nur halb so viel Spaß
machen!
Was jetzt noch kommt ist Zugabe. Drei Rennen stehen noch an,
in zwei Wochen Immenstadt (Allgäu) als eigentliches Highlight. Ich freu mich
schon auf die Berge, bis dahin steht aber noch viel Training an.
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